Google Font API

Heute bei Heise gelesen: Über die Google Font API kann man einfach und browserunabhängig Schriften einbinden.  Dazu gibt es bei Google auch ein Schriften-Verzeichnis, aus dem man sich schon einige kostenlose Schriften zum Einbetten auf die eigene Seite aussuchen kann. Nach so einer Möglichkeit suche ich schon seit Jahren! Ich habe das gleich mal zum Anlaß genommen, meine Seite auf eine andere Schrift als die langweilige Verdana umzustellen, nämlich auf Droid Sans. Die sieht gar nicht so schlecht aus. Auch die beliebte Yanone Kaffeesatz gibt es, was mich besonders freut, da das Logo des NKG-Männerchors in dieser Schrift gesetzt ist – auf der Homepage macht sie sich auch ganz gut. Ach ja, und:

Bei Google gibt es auch Handschriften.

Cool, oder?

Ettlinger Tor revisited

Vor ziemlich genau einem Jahr schrieb ich hier über die unnütze Rampe am Ettlinger Tor. Nun scheint der Weltgeist mein Blog mitzulesen, denn die Rampe gibt es—wie damals den von mir erst totgesagten, dann eingestellten Nachtzug—nicht mehr. Im Ramen der Kombilösung hat man hier einen sage und schreibe 800.000€ teuren Pavillon namens “K.” hingebaut, der eine Bar, eine Ausstellung über die geplante Baustelle und natürlich einen Aussichtsturm enthält.

Meine Meinung zu “K.” (wer jetzt an Kafka denkt, liegt leider falsch), oder, wie ihn mein Kollege Daniel nennt, dem “Flakturm Ettlinger Tor”, fällt leider nicht gut aus. Für das Geld hätte man sicher etwas Sinnvolleres machen können als eine Werbemaßnahme für ein geplantes Bauprojekt, das ohnehin kommen wird. Daß die Bürger später durch die Baustellen weniger genervt sind, wenn sie in die Baugrube vom Turm hineinschauen können oder bei einem Kaffee dem Preßlufthammer lauschen können, bezweifle ich auch. Und architektonisch ist “K.” jetzt auch kein besonderes Schmuckstück, paßt aber mit seiner Wellblechhaut immerhin ganz gut zum Badischen Staatstheater.

Ich habe ja damals bei der Abstimmung über die Kombilösung leider nicht wählen dürfen, da ich noch nicht lange genug Karlsruher Bürger war. Im Jahr 2019, wenn der Stadtbahntunnel in Betrieb geht, bin ich möglicherweise auch nicht mehr in Karlsruhe. Solange genieße ich es noch, vom Ettlinger Tor ohne Umsteigen an den Karl-Wilhelm-Platz fahren zu können (zukünftig einmal U→Tram am Durlacher Tor) oder dienstags nach der Chorprobe vom Mühlburger Tor ohne Umsteigen in die Baumeisterstraße (zukünftig gibt es keine Haltestelle Mühlburger Tor mehr, dann vom Helmholtz-Gymnasium oder Kaiserstraße West mit einmal Umsteigen U→Tram am Kronenplatz).

HDTV und Digitalfernsehen

Was bringen HDTV und Digitalfernsehen, wenn die Hälfte der Leute entweder zu doof ist, die teuer gekauften Geräte richtig zu konfigurieren, oder, noch schlimmer, sogenannte “Fachleute” sie ihnen völlig falsch anschließen?

Gestern war ich bei einem, sagen wir, gut verdienenden Bekannten, der sich eine nicht gerade billige Multimedia-Anlage ins Wohnzimmer hat einbauen lassen. Wir freuten uns schon auf das Fernseh-Erlebnis, doch als das Bild auf die Leinwand kam, war sein erster Kommentar: “Tut mir leid, schärfer wird das Bild nicht.” Fernsehen in PAL-Auflösung sieht bei Bilddiagonalen von über zwei Metern immer ein wenig matschig aus, dachte ich mir, aber irgendwie war die Sache trotzdem seltsam. Ein kurzer Blick hinter den Medienturm mit HDTV-Empfänger, 5.1-Anlage und Festplattenrekorder verriet mir auch sofort, warum. Der Fernsehtechniker, der das Teil installiert hatte, hatte die Verbindung zwischen Empfänger und Projektor über ein Koaxial-Kabel und den normalen Composite-Anschluß hergestellt!

So ein Kabel — das bestimmt auch nicht billig war — läßt sich zwar wunderschön unterputz verlegen, am Ende mit Steckern versehen, und funktioniert auch bei Kabellängen über 10m noch zuverlässig. Das Bild sieht dann aber auch dementsprechend aus. Sehr witzig fand ich in dem Zusammenhang auch das “HDTV”-Symbol auf dem Receiver, der blanke Witz, obwohl man bei KabelBW mittlerweile tatsächlich freie HDTV-Programme empfangen könnte.

Dazu fiel mir gestern eine Geschichte aus meiner Kindheit ein: Als wir in Mosbach Ende der 80er Jahre Kabelfernsehen bekamen, installierte uns ein sogenannter Fernseh-Elektriker die notwendige Verkabelung im Haus. Unser alter Loewe-Fernseher im Wohnzimmer mußte natürlich auch auf die damals 15 Programme [1] eingestellt werden. Daran scheiterte der Elektriker leider, und meinte, man könne nur neun Programme belegen (denn die Fernbedienung hatte ja nur Tasten von 0-9). Ob er uns damit einen neuen Fernseher aufschwatzen wollte oder ob er es wirklich nicht besser wußte, kann ich heute nicht mehr sagen. Jedenfalls protestierte ich (damals sieben Jahre alt) lautstark, daß man sehr wohl mehr als neun Programme einstellen könne, worauf meine Mutter mich natürlich bremste, denn der Herr sei doch schließlich vom Fach. Allerdings hat er sich dann doch überzeugen lassen, daß man mit der “-/–“-Taste sehr wohl auf die höheren Programmplätze schalten konnte, was ihm anscheinend neu war, und so bekamen wir dann doch alle 15 Programme. Ja, ich war eben schon mit sieben Jahren ein Nerd, denn ich hatte es zum Hobby, die Anleitungen des Fernsehers und unseres Video2000-Rekorders als Bettlektüre zu lesen. 🙂

Heute lese ich zwar keine Anleitungen mehr zum Einschlafen, aber mit mit den “Fachleuten” geht es mir nicht anders. Das Gefühl kennt wahrscheinlich jeder, der schon einmal beim Mediamarkt 16:9-Bilder auf einem 16:9-Fernseher mit Trauerrand oben und unten, also de facto in 16:6,75, gesehen hat. (Siehe Fotomontage oben.) Das Personal dort gehört wahrscheinlich zu der gefühlten Mehrheit der Menschen, die gerne breitgezogene Bilder sehen, oder die den Unterschied gar nicht merken. Zu 4:3-Zeiten war es ja üblich, daß die meisten Leute auf ihren neuen Breitbildfernsehern das Bild vollflächig und verzerrt eingestellt hatten, das aber unbedingt so wollten. Ich habe jedenfalls schon böse Kommentare von Verwandten bekommen, denen ich den Fernseher “verstellt” (sprich: richtig eingestellt) hatte, sodaß ich es wieder rückgängig machen mußte.

Jetzt, wo die meisten Sendungen in 16:9 ausgestrahlt werden, sollte man meinen, es gäbe dieses Problem nicht mehr. Aber ständig sieht man falsch eingestellte Seitenverhältnisse — dazu muß man sich nur mal die Schaufenster in der Karlsruher Fußgängerzone anschauen. Früher gab es doch mal sowas wie “automatische Formatumschaltung”, das konnte schon unsere 16:9-Grundig-Röhre. Aber in Zeiten von externen Digitalempfängern ist das wohl passé. Insofern schon ein technischer Rückschritt gegenüber den PALplus-Zeiten.

[1] Wenn ich mich recht erinnere: ARD, ZDF, Südwest3 BW, Südwest3 RP, Sat.1, RTL.plus, 3sat, 1PLUS, BR, WDR, Tele5, Sky Channel, Eurosport, TV5 und Eureka. Die Reihenfolge unserer Programmplätze ergab sich damals aufsteigend aus den Kabelfrequenzen der Sender. Das hat sich bei mir heute noch teilweise erhalten, z.B. habe ich auch auf meiner dbox 3sat auf Platz 7, Bayern3 auf Platz 9, und ProSieben (der Nachfolger von Eureka) auf Platz 15.

Schutzraum am Bahnhof Neckarelz

Da findet man Bunker in Mannheim, Karlsruhe, Helsinki… recherchiert über Ausweichsitze irgendwo im Saarland… und dann bemerkt man irgendwann, daß sich an dem Bahnhof, an dem man sicher schon hunderte Male ein-, aus- und umgestiegen ist, nämlich Neckarelz, auch ein Schutzraum befindet. Und zwar kein kleiner! Leider habe ich mich noch nicht bemüht, den Bunker von innen zu sehen, aber hier sieht man wenigstens die Notausstiege, die auf einen recht großen Schutzraum, oder auch zwei, hinweisen. Die Notausgänge sind gute 60m voneinander entfernt und befinden sich vom Bahnhofsgebäude her gesehen auf der anderen Straßenseite. Ich vermute, daß der Schutzraum vom Untergeschoß des Bahnhofsgebäudes erreichbar ist.

Bis jetzt ist das der einzige Zivilschutzraum, der mir in Mosbach bekannt ist. Der Bahnhof Neckarelz beherbergt ein Stellwerk (Sp Dr S60) und bildet die Verzweigung von Neckartalbahn und badischer Odenwaldbahn. Vor der Eröffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart hatte er auch eine gewisse Bedeutung im Fernverkehr, im Güterverkehr noch heute. So erklärt sich wohl die Einrichtung des Schutzraumes.

[Update 03.05.] Ich habe mal eine E-Mail an die DB geschrieben, die Antwort lautete leider (was aber zu erwarten war):

Die Räume sind nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und stehen deshalb für Besichtigungen nicht zur Verfügung.

Schade.

Auf dem Rhein-Radwanderweg

Heute habe ich mal eine kleine Radwanderung entlang des Rheines gemacht. Über die Fähre Neuburg ging es auf die pfälzische und dann französische Seite, um dann später – so war jedenfalls der Plan – in Wintersdorf über die schöne Brücke zurück nach Rastatt zu fahren.

In Neuburgweiher habe ich den ersten Stop zum Mittagessen eingelegt und dabei die Frachtschiffe auf dem Rhein beobachtet. Dabei fiel mir auf, wie langsam die stromaufwärtsfahrenden Schiffe sind – geschätzt vielleicht 10km/h. Und tatsächlich, einige der Schiffe, die an mir vorbeizogen, hatte ich auch bald wieder eingeholt, obwohl ich nicht besonders schnell geradelt bin (und auch ordentlichen Gegenwind hatte). Das würde ja heißen, daß so ein Pott von Mannheim bis Straßburg über 10 Stunden braucht… war mir bisher nicht so klar.

Die nächste Sache wäre, daß der Wanderweg auf der linken Seite nicht besonders gut nutzbar ist – nicht weil er etwa schlecht ausgebaut wäre, ganz im Gegenteil. Es ist schwierig, wieder zurück auf die andere Rheinseite zu kommen, da

  • die Fähre Plittersdorf momentan geschlossen ist
  • die Staustufe Iffezheim momentan für Fußgänger und Radfahrer nicht nutzbar ist.

Also bleibt momentan nur die Brücke in Wintersdorf. Die ist allerdings umso sehenswerter. Auf deutscher Seite könnte man als Fußgänger sogar auf der stillgelegten Bahntrasse weiterwandern. Ich brauche noch Stützräder für mein Fahrrad mit 1435mm Spurweite. 🙂




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