Die Geheimnisse von Schloß Dagstuhl

Momentan bin ich mit meinem Lehrstuhl auf einem Forschungsaufenthalt auf Schloß Dagstuhl im Saarland. Da der Ort ziemlich weit weg von jeder größeren Stadt liegt, hat man hier die Gelegenheit, in Ruhe seinen Forschungen nachzugehen. Beim Spaziergang auf dem Schloßberg entdeckte ich allerdings, daß die Abgeschiedenheit des Ortes nicht nur von den Erbauern des Schlosses und den Gründern des Informatikzentrums geschätzt wurde. Der Schloßberg birgt nämlich noch einige Geheimnisse aus dem kalten Krieg.

Als ich beim Spaziergang auf vermauerte Stolleneingänge und jede Menge Stacheldrahtzaun stieß, erinnerte ich mich dunkel, daß ich schon einmal etwas vom Ort Wadern, von dem Dagstuhl ein Ortsteil ist, gehört hatte. Nach kurzer Recherche im Netz [1] war es klar: Im Schloßberg sollte in den 60er Jahren der Ausweichsitz der saarländischen Landesregierung im Krisenfall entstehen. Fertiggestellt wurde das Bauwerk allerdings aus Kostengründen nie.

Dafür befindet sich im Ort Wadern eine größere Bunkeranlage unter dem Hochwaldgymnasium, die im Ernstfall der Landesregierung gedient hätte. Vielleicht sollte ich mal für unseren nächsten Forschungsaufenthalt im Herbst fragen, ob eine Besichtigung möglich wäre?

Links:
[1] Interessanter Artikel über die Geschichte der Bunker
[2] Fotogalerie von Gymnasium und Bunker

Eine Antwort auf „Die Geheimnisse von Schloß Dagstuhl“

Kommentare sind geschlossen.