bahn.de vs. oebb.at

Durch meine häufigen Bahnfahrten nach Wien kenne ich die Sparangebote mittlerweile recht gut. Dabei hilft es oft, nicht nur bei der Deutschen Bahn nach Sparpreisen zu suchen, sondern auch bei den ÖBB. Dort gibt es nämlich das “Sparschiene”-Angebot, das auch für Nutzer aus dem Ausland online buchbar ist. Für das ÖBB-Online-Ticket braucht man im Gegensatz zur DB-Online-Ticket nämlich weder Kreditkarte, noch muß man sich für das Bezahlen mit Bankeinzug extra anmelden. Zur Identifikation genügt einfach der Personalausweis.

Soweit, so gut. Doch leider funktioniert das ÖBB-Buchungssystem leider nicht so gut und zuverlässig, wie man es von der Deutschen Bahn gewohnt ist. Die Fahrplanauskunft ist noch brauchbar, sie wird schließlich vom selben Hersteller wie bei der DB angeboten, doch bei der Buchung fangen die Probleme an. Wenn man zum Beispiel mit deutschem Bankeinzug zahlen will, wird man aufgefordert, auch die “führenden Nullen” der Kontonummer mit einzugeben. Das gestaltet sich schwierig, da nicht alle Banken diese Ziffern auch auf die Scheckkarte drucken. Ich hatte Glück, denn auf meiner Sparkassenkarte stehen sie drauf, und so weiß ich, daß die Nummer zehn Stellen haben muß. Eine Möglichkeit wäre natürlich gewesen, das Eingabefeld auf der Seite so zu gestalten, daß man nicht mehr als zehn Ziffern eingeben kann, aber das ist leider nicht so. Auch die Fehlermeldung, wenn man die fehlenden Nullen vergißt, weist einen auf diesen Umstand nicht hin, sondern liefert nur “ungültige Nummer”.

Das nächste Problem ist, daß im Eingabefeld für den Namen kein “ß” stehen darf, da es als ungültiges Zeichen ausgewertet wird. Anscheinend wurde das System von Schweizern programmiert, denn man findet auch Schreibweisen wie “Ermässigung”.

Der größte Gag ist allerdings die Verfügbarkeitsanzeige für die Sparpreise. Am Anfang bekommt man eine Anzeige präsentiert, in der die Anzahl der verfügbaren Tickets sichtbar ist:

Bestellvorgang, Schritt 1

Also buche ich gut gelaunt ein Einzelabteil, weil es sogar billiger ist als der reguläre Preis für das 6er-Abteil. Auf der nächsten Seite werden noch meine Daten abgefragt und das Angebot nochmals bestätigt:

Bestellvorgang, Schritt 2

Nun klickt man auf die Schaltfläche, um die endgültige Buchung zu bestätigen, doch was passiert? Auf einmal ist das Angebot nicht mehr verfügbar, worauf man in einer zwar roten, aber dennoch ziemlich kleinen Schrift hingewiesen wird:

Bestellvorgang, Schritt 3

Auf einmal kostet das Ticket also 70€ mehr, und zu allem Überfluß ist der “zurück”-Knopf auf der rechten Seite, und nicht links, wo man ihn erwartet; wenn man also falsch klickt, hat man aus Versehen ein nicht stornierbares überteuertes Ticket gekauft. Ach ja: Beim Zweierabteil ist es genau das gleiche Spiel.

Da finde ich das System bei der DB viel transparenter: Wenn einem dort ein Sparpreis als verfügbar angezeigt wird, kann man davon ausgehen, daß man ihn auch tatsächlich buchen kann. Und es wird einem nicht so ohne weiteres ein teureres Ticket untergeschoben, von dem man nur einen Klick weit entfernt ist.

Spaß mit Debian

Was macht der Informatiker, der zuhause noch ein alten Rechner herumstehen und sowieso zuviel Zeit hat? Richtig, er setzt sich einen Debian-Server auf und benutzt den Rechner fortan für allerlei unnütze Spielereien. Zuerst hatte ich dafür meinen alten K6/2-350 benutzt, der mir aber mit der Zeit zu langsam wurde. Außerdem hatte eine der beiden 2GB-Festplatten defekte Sektoren, was man ihr angesichts ihres Alters (Baujahr 1997) aber verzeihen kann. Da das System sowieso einen SCSI-Controller hat (damals für die optischen Laufwerke und den Scanner), also bei eBay eine gebrauchte 74GB-Serverplatte mit 10.000 U/min bestellt, und schon schnurrt das Ding wie eine Raubkatze. Zum Glück ist der designierte Platz sowieso im Keller neben dem Router, wo es keiner hört. Das kleine Minitower-Gehäuse, das noch von meinem ersten PC stammt (ein Pentium mit 75MHz von Vobis…), bekam beim Bauen eines eigenen Kernels allerdings thermische Probleme, also wurde es Zeit für ein kleines Upgrade.

Nun habe ich also einen Miditower mit einem alten Athlon 800 und 512MB, mit dem das ganze etwas besser fuppt, sodaß auch aufwändigere Spielereien möglich sind. Als da wären:

  • Web-Server zum Testen für z.B. neue Joomla-Plugins
  • Fax-Server über Fritz!Card mit Hylafax (mit Windows-Client)
  • Bittorrent-Client
  • und als letzte Spielerei: Anbindung der ISDN-Anlage über seriellen Port

Mit der letzten Option kann ich endlich auch komfortabel unsere Eumex 404 konfigurieren. Da diese im Keller hängt und nur einen seriellen Port bietet (den mein Laptop natürlich nicht hat), war das bisher nicht möglich. Mit ser2net kann man den seriellen Port unter Linux auf einen TCP-Port umleiten, und für Windows gibt es sogar ein Programm, das einen virtuellen Com-Port für eine TCP/IP-Adresse bereitstellt, also genau das, was die Eumex-Software braucht. Über einen SSH-Tunnel kann ich nun sogar remote etwas an der Anlage ändern, und meine Großeltern müssen nicht warten, bis ich das nächste mal daheim bin.

Mein Fazit: Ich habe einiges über Linux und Hardware gelernt (was ist ein SCA-Connector?), per DynDNS und SSH ist die Kiste von überall erreichbar, und falls sie doch mal abstürzt, muß ich nur kurz meine Mutter anrufen, damit sie im Keller den Reset-Knopf drückt. 🙂

Im Nachtzug von Neckarelz nach Berlin…

… und das ohne Umsteigen, so soll es ab Anfang April mit dem Angebot von nacht-im-zug.de möglich sein. Buchen oder reservieren kann man auf der Seite noch nicht, und beim Fahrplan stehen lediglich die “bei der DB beantragten Fahrzeiten”. Meine Meinung: Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Dann werde ich aber ganz bestimmt dem Zug in Neckarelz mit der Kamera auflauern.

Besonders günstig ist das ganze übrigens auch nicht: Eine Fahrt im Sitzwagen (immerhin 1. Klasse, dafür ein “historischer” Wagen) kostet von Mosbach nach Berlin 89€. Das lohnt sich also nur für nicht-Bahncard-Besitzer, die gerne fast zehn Stunden nachts im Zug sitzen. Wie gesagt: Ich bin mal gespannt, ob sich das rechnet. Das Thema wurde auch schon in de.etc.bahn.bahnpolitik diskutiert.

Update: Mittlerweile finden sich auch keine Datums- und Preisangaben mehr auf der Seite. Auch die Pressemeldung, daß es zu Ostern losgehen wird, wurde entfernt.

Update 2: Jetzt heißt es, daß der erste Zug am 26.06. fahren soll. Dann werde ich mal schauen, ob ich da Zeit habe, nach Neckarelz zu kommen…

We’re gonna need a bigger boat

Die Badesaison ist noch fern, aber bald wird der Spielberg-Klassiker “Der weiße Hai” (im englischen Original “Jaws”) wieder im Fernsehen zu sehen sein — die ARD brachte ihn früher immer pünktlich zum Beginn des Sommers. Wer den Film wie ich schon aus Kinderzeiten kennt und sich damals sehr gegruselt hat, wird ihn vielleicht auch gerne auf DVD sein eigen nennen wollen. Dabei gibt es allerdings etwas wichtiges zu beachten.

Leider hat die Unsitte, Filme für die DVD-Edition neu synchronisieren zu lassen, in den letzten Jahren überhand genommen. Besonders schlimm ist dies bei Zeichentrickfilmen aus dem Hause Disney, weshalb sogar schon eine Aktion gegründet wurde, um die alten Synchronfassungen zu retten. Aber auch Realfilme bleiben nicht verschont, und deswegen hat man diesem Film eine “Special Edition” verpaßt, in der die ursprüngliche deutsche Mono-Tonspur durch einen 5.1-Mix ersetzt wurde. Wenn man genau hinhört, muß man zugeben, daß die Tonqualität der deutschen Synchronfassung von 1975 ziemlich mies ist. Allerdings ist das noch lange kein Grund, Roy Scheider die Synchronstimme von Eddie Murphy zu geben, wie es bei der “Special Edition” der Fall ist! Ich bin zwar normalerweise auch ein Fan der englischen Originalfassung, allerdings kenne ich den den Film schon aus den Tagen, als ich noch kein Englisch konnte und schaue ihn mir deshalb gerne auf deutsch an. Und die neusynchronisierte Fassung finde ich nicht nur deshalb furchtbar, weil ich die alte so gut kenne, sondern weil Film und Bild eben von 1975 sind, die Stimmen aber nicht, und das stört gewaltig.

Die Anniversary Edition mit der alten SynchroDie Special Edition mit der neuen Synchro

Zum Glück kann man die Fassungen z.B. bei Amazon recht leicht unterscheiden, wenn man sich die Nutzerkommentare anschaut. Ansonsten hilft die Deutsche Synchronkartei. Nachdem ich die “Special Edition” (Bild rechts) der Videothek zurückgegeben hatte, habe ich mir gleich die “Anniversary Edition” (Bild links) bestellt, solange man sie noch bekommt. (Nicht jedoch zu verwechseln mit der “30th Anniversary Edition”, die auch die neue Synchro enthält. Die alte erkennt man an der deutschen Mono-Tonspur.) Die alten Disney-Synchronfassungen gibt es übrigens schon heute nur noch antiquarisch auf VHS…