… nach so viel Beton und Bunkern.

Wie ich schon bei meinem Artikel über die Mehrzweckanlage Festplatz schrieb, gibt es in Karlsruhe ja noch mehrere Bunker oder Anlagen, die zu solchen umgebaut werden können. Als nächstes habe ich mir einmal die Tiefgarage am Schloß angeschaut, die leider nur eine ganz normale Garage ist. Allerdings hat die angrenzende Tiefgarage unter den Uni-Gebäuden der Wirtschaftswissenschaften (Wiwi) etwas zu bieten.
Die Schutzräume dort wirken für mich eher wie “klassische” Luftschutzräume, die also nicht atombombensicher ausgerüstet sind — ganz im Gegensatz zur Tiefgarage am Informatikgebäude (Artikel folgt demnächst). Sollte das irgendwelche Rückschlüsse auf die Wichtigkeit von Informatikern gegenüber Wiwis erlauben?
Was ich ebenfalls noch interessant finde, ist der Verbindungstunnel zur Tiefgarage Schloßplatz, der wohl auch als Notausfahrt für letztere dienen soll. Ebenso meine ich mich erinnern zu können, daß die Zirkel-Tunnel mal beide Einbahnstraßen waren — heute ist der obere im Gegenverkehr befahren. Ist jedenfalls ziemlich egal, da im zweiten Untergeschoß sowieso alle Lichter aus waren (wie neulich am Festplatz). Besteht in Karlsruhe etwa ein gewisses Überangebot an Tiefgaragenstellplätzen?
Wenn man viel in Karlsruhe mit dem Fahrrad unterwegs ist, findet man irgendwann sehr interessante Orte. So habe ich durch Zufall einmal den Weg durch das Gleisdreieck zwischen Hauptbahnhof, Durlacher Bahnhof und der Güterstrecke nach Mannheim gefunden. Wie ich heute beim Fotografieren bemerkt habe, ist der allerdings gar nicht geheim, denn es nutzen ihn viele Leute. Deswegen ist es auch gut, daß der Übergang mit automatischen Schranken ausgerüstet ist — und damit wohl der kleinste beschrankte Bahnübergang Karlsruhes.
Ach ja, falls Ihr den Bahnübergang selbst mal aufsuchen wollt, hier seine Koordinaten:
Größere Kartenansicht
An so einem heißen Sonntagabend kann man eigentlich nicht anders, als noch einen Spaziergang zu machen. Gut, wenn man seine Kamera dabei hat.
In Karlsruhe soll es ja, im Vergleich zu anderen Städten, sehr viele Schutzräume für den Verteidigungsfall geben. Auf einer Seite der Stadt Karlsruhe findet man folgende Zahlen:
Im öffentlichen Schutzraumbau nimmt Karlsruhe bei einem bundesweiten Vergleich unter Großstädten eine führende Position ein. 33 Mehrzweckanlagen, 2 Schutzräume mittlerer Größe und 6 nutzbargemachte Zivilschutzbunker bieten 60480 Schutzplätze für die Bevölkerung. Dies entspricht einer Schutzplatzquote von 22,5%.
Na, da bin ich ja beruhigt. Im Notfall müßte ich mich also mit drei bis vier anderen Leuten darum streiten, einen Platz im Bunker zu bekommen. Um schon mal ein bißchen in Stimmung zu kommen, wie man sich im Bunker so fühlt, habe ich heute mal die Mehrzweckanlage Festplatz besucht, also eine zum Bunker umbaubare Tiefgarage. Sie besteht eigentlich aus zwei unabhängigen Anlagen, die im Krisenfall einigen Tausend Menschen Platz bieten soll.
Tja, dann muß ich nur noch die anderen 32 Mehrzweckanlagen finden und fotografieren. Momentan fallen mir nur drei weitere ein (Hauptbahnhof, Renaissance-Hotel, Informatik-Gebäude), aber eine kleine Erkundungtour mit dem Fahrrad wird schon etwas ergeben.