I just tripled my productivity

Nachdem ich schon über das Firefox-Plugin vimperator geschrieben habe, will ich hier auch mal über den Editor vim schreiben. Seit ich 2006 meine Studienarbeit geschrieben habe, benutze ich vim zusammen mit LaTeX. Was mir an vim am besten gefällt, ist die Bedienphilosophie, bei der die Hände eigentlich immer auf der Grundreihe (mittlere Reihe) der Tastatur liegen können. Eine Maus braucht man sowieso nicht, und selbst der Griff zu den Pfeiltasten ist nicht nötig.

Das einzige, was einen mit der Zeit stört, ist der häufige Gebrauch der Escape-Taste. Da die Escape-Taste auf heutigen Tastaturen ziemlich weit oben links und somit außerhalb des Hauptfelds der Tastatur liegt, wird die Bedienphilosophie dadurch ein Stück weit zunichte gemacht. Doch die Autoren von vim und seines Vorgängers vi hatten sich dabei ursprünglich etwas gedacht, denn früher lag die Escape-Taste nicht dort, wo sie heute liegt, sondern im Hauptfeld, wie z.B. bei der Tastatur des VT100-Terminals:

Doch zum Glück gibt es dafür Abhilfe. Denn es gibt auf den heutigen Tastaturen eine Taste, die kaum jemand benutzt und die sogar stört, weil man sie gelegentlich unabsichtlich bedient: Die Caps-Lock-Taste. Es gibt sogar schon eine Initiative, die sich um die Abschaffung dieser Taste bemüht. Als vim-Benutzer kann man ihr allerdings noch eine sinnvolle Aufgabe geben, indem man sie einfach mit der Funktion der Escape-Taste belegt. Es gibt Anleitungen, wie man das für Windows und Linux macht.

Ich habe durch diese Umbelegung, um mit Homer Simpson zu sprechen, meine Produktivität gefühltermaßen verdreifacht, jedenfalls in vim. Da man die Escape-Taste auch in anderen Anwendungen benötigt, habe ich mich mittlerweile schon so sehr daran gewöhnt, daß ich an fremden Computern oft aus Versehen Caps-Lock einschalte.

Einer der wenigen Nachteile von vim ist allerdings, daß man ihn nur mit der Standard-QWERTZ/Y-Tastaturbelegung sinnvoll benutzen kann. Ich hatte vor einigen Jahren, angeregt durch ein Proseminar an der Uni, die deutsche Dvorak-Type-II-Tastaturbelegung gelernt. Obwohl man damit wesentlich besser längere Texte schreiben kann, bekommt man leider Probleme mit den vielen Programmen, die auf die Standardbelegung optimiert sind, wie z.B. Eclipse oder auch vim. Und da man als Informatiker häufiger diese Programme verwendet, als daß man lange Texte am Stück schreibt, bin ich dann wieder zurück zur Normalbelegung gewechselt. Außerdem war es immer etwas nervig, falls mal jemand an meinem Rechner kurz etwas tippen wollte, da ich immer erst die Tastaturbelegung umschalten mußte.

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