Schutzräume in Mosbach: Nr. 2

Ganz zufällig lief ich am Samstag an der Hauptpost in Mosbach vorbei und dachte mir: Wenn eigentlich ein Gebäude in Mosbach noch einen Schutzraum haben könnte, dann doch die Post. Und siehe da: Bingo.

Nun sind es mit dem Schutzraum am Neckarelzer Bahnhof schon zwei Stück, die ich in Mosbach entdeckt habe. Öffentlich ist davon freilich keiner, und auch der Post-Schutzraum dürfte nicht so einfach zu besichtigen sein. Deswegen hier nur die Bilder von außen.

Ich schätze aber, daß dieser Schutzraum auch der letzte sein wird, den es in Mosbach zu entdecken gibt, denn mit Post und Bahn sind eigentlich die üblichen Verdächtigen schon abgedeckt. Das Problem bei der Nachforschung nach Schutzräumen ist übrigens, daß viele “Informationen”, die man von den Leuten so erhält, aus dem Reich der Legenden stammen. Zum Beispiel bin ich mir sehr sicher, daß unter meiner alten Schule, dem Nicolaus-Kistner-Gymnasium, kein Schutzraum existiert. Die Kellerräume dort habe ich als Schüler schon alle erkundet, und schwere Drucktüren sind mir dabei nicht aufgefallen. Dennoch hört man immer wieder von einem Schutzraum unter der Schule, wahrscheinlich deshalb, weil die Kelleranlagen in der Tat riesig sind und zur Lagerung von allem möglichen benutzt werden. Eine weitere Legende dürfte sein, daß ein gewisser betuchter Mosbacher Bürger unter seinem Privathaus in der Waldstadt einen Hausschutzraum eingerichtet hat. Wer noch mehr Verschwörungstheorien hat, kann sie mir gerne zukommen lassen…

Warum web.de?

Es mag ja sein, das ich hier des öfteren Artikel über Dinge schreibe, die mich aufregen. Aber das muß ich einfach mal loswerden: Warum gibt es eigentlich immer noch Leute, die über eine Freemail-Adresse bei web.de kommunizieren? Bei web.de bekommt man Leistungen, die aus den 90ern zu stammen scheinen: 12MB(!) Speicherplatz und maximal 500 Nachrichten. Was will man damit anfangen? Zum Vergleich: Mein Postfach hat ca. 4000 Nachrichten in der Inbox und ca. 700MB Größe. Und das sind nur die Mails seit 2008, den Rest habe ich lokal. Und es ist ja nicht so, daß man dafür Geld bezahlen müßte. Bei GoogleMail, um nur mal ein Beispiel zu nennen, bekommt man 7,5GB Speicher (also 600mal so viel) ebenso kostenlos wie bei web.de. Und wer etwas dagegen hat, daß Google seine privaten Nachrichten mitliest, sollte bei United Internet auch nicht unbedingt damit einverstanden sein.

Von den Nachrichten, die bei mir als unzustellbar zurückkommen, ist der Grund bei gefühlten 99% jedenfalls ein überfülltes web.de-Postfach. “Jaa, ich weiß, dann lösche ich eben mal ein paar Mails” höre ich schon die Leute sagen. Meine Antwort: Mails Löschen war vielleicht in den 90ern nötig. Man muß ja nicht jede 20MB-Mail für alle Ewigkeiten auf seinem Mail-Account rumliegen haben, aber es ist schon ganz nett, von überall Zugriff auf die Mail-Korrespondenz der letzten Jahre zu haben. Also, Leute, wechselt zu einem anderen Anbieter und setzt für die web.de-Adresse eine Weiterleitung. Und tretet bloß nicht in den kostenpflichtigen “web.de Club” ein.

Privat habe ich übrigens noch die erste Mail, die ich 1997 empfangen habe. Es war zwar nicht so einfach, die Mailbox von Netscape Navigator 3 bis zum aktuellen Thunderbird herüberzuretten, aber im Prinzip ist es immer noch dasselbe Nutzerprofil, das man wahrscheinlich auch mal entrümpeln könnte. Dort gibt es auch noch ein web.de-Konto, das ich aber nur aus historischen Gründen besitze und höchstens dann verwende, wenn Seiten unbedingt eine E-Mail-Adresse verlangen.

Der Bunker unter dem Saarbrücker Wackenberg

Bei einem Spaziergang durch St. Arnual fielen mir einige seltsame Türen und Lüftungsrohre auf, die auf eine unterirdische Anlage hindeuteten. Und tatsächlich: Nach einer Recherche im Internet fand ich diesen Artikel aus dem “Wackenberger Echo”, der die Anlage unter dem Wackenberg sehr gut beschreibt. Es sind eigentlich zwei Bunker, die voneinander unabhängig sind. In Saarbrücken gibt es natürlich noch viel mehr Schutzräume und Bunkeranlagen, aber über diese bin ich sozusagen gestolpert, ohne mich vorher kundig zu machen. Und sie war nur fünf Minuten von unserem Probeort entfernt und damit ein schönes Ziel für einen kurzen Foto-Ausflug.

Die schönen Seiten von Saarbrücken

Es gibt Städte, die man sich nicht gerade als Schmuckstücke vorstellt. Für mich ist das zum Beispiel Heilbronn. Oder Ludwigshafen. Oder auch Saarbrücken. Nun tut man diesen Städten oft unrecht, wie auch ich in den letzten Jahren erfahren habe. Als ich zum Beispiel letzten Sommer Heilbronns schöne Innenstadt mit Kilianskirche und Rathaus kennengelernt habe, hat das mein Bild von der Stadt auch geändert, das vorher eher aus B27, Stau und Nachkriegsbauten bestand. Nun gut, die schönen Seiten Ludwigshafens—die es laut einiger meiner Freunde, die in Mannheim wohnen, auch geben soll—habe ich noch nicht gefunden (hier würde sich eher mal ein Beitrag über die häßlicheren Seiten, sprich Hauptbahnhof, “U-Bahn” usw. lohnen, aber das ist ein anderes Thema). Aber Saarbrücken hat durchaus seine schönen Seiten.

Wenn ich nicht im KammerChor Saarbrücken singen würde, wäre die Stadt für mich sicher auch nur ein Ort, an dem man vorbeifährt, wenn man nach Frankreich will, und der bestenfalls für Bergbau und Industrie steht. Und tatsächlich muß man bei vielen Bausünden schon beide Augen zudrücken, um die Schönheit der Stadt noch zu erkennen. Aber mit der Hilfe von echten Saarländern findet man auch Orte, wo man die Stadtautobahn nicht mehr so sehr hört und gerne bleibt!

Unterwegs auf der Öchslebahn

In den Pfingstferien findet ja immer die Arbeitsphase des Landesjugendchores in Ochsenhausenstatt. Dieses Jahr bin ich allerdings nicht dabei, da in der zweiten Pfingstferienwoche eine CD-Produktion mit dem KammerChor Saarbrücken ansteht, und direkt nacheinander wäre mir das zuviel gewesen. Trotzdem wollte ich dem Chor in Ochsenhausen einen Besuch abstatten und habe die Gelegenheit genutzt, mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen, nämlich mit dem Dampfzug “Öchsle” nach Ochsenhausen zu fahren. Meine Mitsänger konnte ich früher nie dazu bewegen, so anzureisen – kostet die Fahrt doch 11€ einfach und verlängert die Reise um fast zwei Stunden. In der Tat braucht das Öchsle auch 70min für eine Strecke von 18km. Schilder mit der Aufschrift “Blumen pflücken während der Fahrt verboten” wären also angebracht, sind aber leider nicht vorhanden. 🙂

Der Fahrplan war für mich ganz passend, so daß ich zwar schon um 6:00 Uhr in Karlsruhe losfahren mußte, und dank der miesen Nahverkehrsverbindung Karlsruhe-Stuttgart auch noch über Bretten/Mühlacker, aber trotz leichter Probleme an der Lokomotive in Mühlacker doch alle Anschlüsse planmäßig erreichte und um 11:40 in Ochsenhausen war. Es reichte schließlich für einen Besuch beim Landesjugendchor vom Mittagessen bis zur Kaffepause, und auch ein Eis bei Rino war vor der Rückfahrt noch drin. Im Öchslezug gibt es auch eine nette Bewirtung mit fairen Preisen, sodaß einem die 70 Minuten Fahrt auch bei der Rückreise sehr kurzweilig vorkommen. Die 40 Minuten Puffer bis zum Anschlußzug in Warthausen waren dank des tollen Wetters auch bald vorbei, und die Heimreise mir ICE/IC wieder problemlos.

Beim Fotografieren habe ich nur gemerkt, daß es gar nicht so einfach ist, eine schwarze Dampflok im prallen Sonnenlicht zu fotografieren, da die Belichtungsmessung der Kamera ja den inneren Bereich zum Messen verwendet – und da steht ja die schwarze Damplok. So mußte ich oft eine Blende nach unten korrigieren, damit die Bilder nicht überbelichtet werden, manchmal mit mäßigem Erfolg, aber seht selbst.