Im Spreepark

Das Highlight unseres Berlin-Kurzurlaubs über Ostern war eine Führung im Spreepark, ein seit zehn Jahren geschlossener Freizeitpark, der immer weiter verfällt und dadurch tolle Fotomotive bietet. Durch einen ARD-Fernsehfilm, der den Park als Kulisse nutzte, bin ich letztes Jahr auf den Park aufmerksam geworden. Umso erfreuter war ich, als ich auf der Spreepark-Homepage las, daß an den Wochenenden Führungen angeboten werden. Also buchte ich für Ostermontag eine Führung.

Der Spreepark ist ein riesiges Gelände im Berliner Plänterwald, das zu DDR-Zeiten als “VEB-Kulturpark” eröffnet und nach der Wende ab 1992 zu einem Freizeitpark für 1,8 Millionen Besucher jährlich umgestaltet werden sollte. 2001 mußte der Park schließen und verfällt seitdem. Die Geschichte um den Park, die Stadt Berlin und die Besitzerfamilie ist so komplex, daß ich sie hier nicht wiedergeben will – am besten kann man sie auf der Homepage nachlesen. Dort hat Christopher Flade, der auch die Führungen im Spreepark leitet, unglaublich viel Material über die Geschichte des Parks gesammelt, übrigens alles ehrenamtlich. Von den 15€, die die Führungen kosten, bekommt das meiste der Sicherheitsdienst, der immer präsent ist und schauen muß, daß niemand unerlaubt aufs Gelände kommt. Während der letzten 10 Jahre wurde natürlich vieles vom Parkgelände gestohlen, z.B. die gesamte Elektroinstallation und ein ganzes Fahrgeschäft! Auch wir wurden stets von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts begleitet und mußten einen Anstecker tragen. Allein während unserer Führung wurden fast 30 illegale Besucher des Geländes verwiesen, die dann jeweils 165€ Bußgeld für Hausfriedensbruch erwartete…

Die Highlights der Führung sind die Achterbahn, die Wildwasserbahn und natürlich das Riesenrad, das aufgrund der Windlast nicht gebremst werden darf und daher durch den Wind langsam in Drehung versetzt wird, was ein ständiges, leicht gruseliges quietschendes Geräusch erzeugt. Die Führung von Christopher war, obwohl über zwei Stunden lang, sehr kurzweilig, spannend und lustig. Von Schwanenbooten, die nachts von Einbrechern in die Spree geschmissen wurden und in Mecklenburg wieder ans Ufer gespült wurden bis zur 90jährigen Frau, die sich unerlaubt ins Riesenrad setzte und vom Wind nach oben treiben ließ, ist alles dabei. Wer also demnächst mal am Wochenende in Berlin ist, dem sei eine Spreepark-Führung empfohlen!

Amerika-Austausch 1997

Im Herbst 1997 war ich, damals in der 10. Klasse, mit dem German-American Partnership Program (GAPP) drei Wochen in Las Cruces, New Mexico, und anschließend noch eine Woche in New York. Ich hatte damals eine Kompaktkamera von Fuji und ISO200-Film von Kodak dabei. Die Kamera hatte ein witziges, aber eigentlich recht nutzloses Gimmick, das ich damals jedoch toll fand: einen “Panorama”-Modus. Dabei wurde das Kleinbild-Format so oben und unten maskiert, daß Bilder im Cinemascope-Format herauskamen. Die Fotolabors berücksichtigten dies bei der Entwicklung und erstellten von diesen Bildern (für mich damals) beeindruckende Abzüge in 10×25cm. Natürlich war das nichts anderes als eine Vergrößerung, bei der man oben und unten einen guten Teil des Bildes wegließ.

Als ich die Abzüge machen ließ, hatte ich noch keinen Flachbettscanner, wollte aber die Fotos gerne am PC weiterverwenden. Daher ließ ich mir für viel Geld eine Kodak Photo CD von den Bildern machen. Die Qualität der Scans, immerhin damals schon 3072×2048px, kann sich auch heute noch sehen lassen. Damals waren sie natürlich völlig umwerfend. Mit der vollen Auflösung konnte ich allerdings damals schon deshalb nichts anfangen, da ich nur 32MB RAM in meinem Pentium 200 hatte – ganz davon zu schweigen, daß es gar keinen Anwendungszweck für solch riesige Bilder gab.

Ich benutzte sie also auf meiner Homepage, siehe Screenshot, um einen kleinen Bericht über den Austausch zu schreiben. Als ich meine alte statische Homepage im Herbst 2008 durch dieses Blog ersetzt habe, hatte ich die Bilder nicht mit umgezogen; dies möchte ich hiermit nachholen.

Ein guter Jahrgang

Heute morgen las ich folgende drei Nachrichtenmeldungen:

  1. Deutschland wird amerikanischer (Spiegel Online), über die Zunahme der Einkommensunterschiede in Deutschland
  2. 16 Stunden lernen (Süddeutsche), über das Abitur in Südkorea
  3. “Vollgas-Studenten” mit besten Aussichten (Rhein-Neckar-Zeitung, nicht online, Zitate s.u.), über den Abschlußjahrgang der Dualen Hochschule in Mosbach.

Bei der Lektüre der Artikel dachte ich mir jedesmal, daß ich es bisher eigentlich relativ gut gehabt habe, was Schule, Studium und auch Beruf angeht. Das hat natürlich viele Gründe, aber einiges davon hängt mit meinem Geburtsjahr 1981 zusammen. Im folgenden will ich versuchen zu beschreiben, was für mich anders gewesen wäre, wenn ich stattdessen 1991 geboren wäre.
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Das Hilfskrankenhaus Neckarbischofsheim

Nachdem ich mir die Hilfskrankenhäuser Trossingen und Neckarbischofsheim schon von außen angeschaut hatte, konnte ich nun endlich auch das Innere des ehemaligen Hilfskrankenhauses Neckarbischofsheim, das sich unter dem Adolf-Schmitthenner-Gymnasium befindet, besichtigen. Und obwohl die Anlage nicht mehr in Betrieb ist – das meiste Inventar wurde Ende der 90er Jahre entfernt – war ich dennoch begeistert, was es alles zu entdecken gab. „Das Hilfskrankenhaus Neckarbischofsheim“ weiterlesen